Selbsthilfe, neue Medien und Datenschutz

Datenschutz-Grundverordnung - DSGVO

Seit dem 25.5.2018 gilt die Datenschutz-Grundverordnung, kurz: DSGVO. Viele der Inhalte galten auch vorher schon in dem Bundesdatenschutzgesetz. Doch was bedeutet dies für Selbsthilfegruppen?
Diese Frage ist nicht mit einigen Sätzen zu klären, aber grundsätzlich gilt: In der Selbsthilfe werden sensible Daten verarbeitet (Name, Krankheit, Adressen, ggf. Fotos) und daher muss jeder in einer Selbsthilfegruppe, auf jeden Fall aber die zuständige Person, die die Gruppen organisiert und die Daten speichert, auf den Datenschutz achten. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Daten muss selbstverständlich sein! 

SEKIS bietet im Rahmen seines Fortbildungsprogramms zweimal jährlich eine Fortbildung für Selbsthilfegruppen an. Gerne kann zudem für größere Organisationen mit vielen Selbsthilfegruppen auch ein gesonderter Termin vereinbart werden.

Oberstes Ziel: Datenminimierung!
Jede Person, die Daten seiner Gruppenmitglieder speichert, sollte sich immer fragen: brauche ich diese Daten wirklich? Je weniger Daten man sammelt, desto weniger Angriffsfläche bietet man. Datenminimierung mindert also auch grundsätzlich die Möglichkeit eines Missbrauchs oder Verlustes.

Webseite
Sollte eine Selbsthilfegruppe eine eigene Webseite haben, so ist die wichtigste Aufgabe erst einmal, das Impressum richtig zu erstellen. Tipps dau finden Sie bei NAKOS und bei Selbsthilfe-sicher-im- netz.de.

Achten Sie unbedingt auch auf Persönlichkeitsrechte! Sind die abgebildeten Personen mit der Veröffentlichung einverstanden? Haben Sie das Einverständnis schriftlich?
Nennen Sie auch immer die Fotoquellen. Insbesondere wenn Sie Fotos nutzen, die nicht von Ihnen sind. Haben Sie Fotos gekauft, achten Sie auch auf die Ablaufzeit der Fotonutzungsrechte!

Weiterführende Links

NAKOS und die landesweite Selbsthilfe-Kontaktstelle in Bayern, Seko, haben viele wertvolle Tipps für Selbsthilfegruppen und -organisationen zum Thema Datenschutz zusammengestellt.

Selbsthilfe und Digitale Welt

Keine Internetsuche zu gesundheitlichen Themen über Google

Hier nochmals der Appell von Verbraucher-und Datenschützern: Wenn Sie im Internet Informationen zu (Ihren) Krankheiten, Behandlungsmöglichkeiten oder Therapieangeboten suchen, dann wählen Sie bitte immer mal eine andere Suchmachine und vermeiden Sie die regelmäßige Suche über Google. Alle Suchmaschinen, aber vor allem Google als die größte und marktmächtigste Suchmaschine speichern die Anfragen und können diese Ihrer IP-Adresse zuordnen. Aus der Vielzahl von Anfragen werden Profile erstellt, die dann zu Daten zusammengestellt werden, die für Werbung oder weitere kommerzielle Anwendungen weiterverkauft werden. Gesundheitsbezogene Daten sind von höchster Sensibilität und die Kombination Ihrer Suchanfragen, Internetnutzungen oder Webbesuche ergibt ein Bild, das Sie nicht unbedingt freiwillig öffentlich zur Verfügung stellen sollten.
Nutzen Sie also entweder grundsätzlich eine andere Suchmaschine oder abwechselnd verschiedene. Neue Anbieter und alte Bekannte mit verbesserter Technik recherchieren heute ähnlich gut wie Google.
duckduckgo.com
Vivisimo.com
Metaspinner.de
aol.com
yahoo.com
web.de